Verschlechterung

Je früher eine Skoliose auftritt, umso grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Verkrümmung immer weiter voran schreitet. Aus diesem Grund sind die Therapie-Erfolgssausichten bis zum zehnten Lebensjahr schwerer, als bei der die erst nach dem aufrteten.

Ein wichtige Faktor ist die Zusammenhang zwischen der Motivation und Ausdauer des Patienten und einer Verschlechterung bzw. Verbesserung der Krankheit zu erkennen.

Wenn die Patienten üben und lernen, wie man die Übungen richtig macht und wie man mit dem Korsett klarkommt, können sie ihre praktischen Fähigkeiten stark verbessern, und es wird irgendwann Früchte tragen.

In der Rehabilitation orientieren sich die Behandlungsansätze am individuellen Befund. 
In vielen Fällen ist die Zeit zu knapp, um Verbesserungen zu erreichen (vor allem der Zeitraum vor dem Wachstumsabschluss). 
Umso wichtiger ist es, die wenige Zeit effektiv zu nutzen. Mit den richtig ausgewählten Behandlungsmethoden lassen sich nicht
nur gute Ergebnisse, sondern auch bessere Chancen für die Wirbelsäulen-Zukunft erzielen.

Ohne Behandlung schreitet die Erkrankung und damit die Verkrümmung und Verdrehung der Wirbelsäule voran. 
Was das im Einzelfall bedeutet, ist schwer abzuschätzen. Es gibt nur statistische Schätzwerte und Erfahrungswerte.

Die Skoliose nimmt vor allem während des pubertären Wachstums zu (zwischen dem 12.-16. Lebensjahr). Die Verschlechterung kommt schubweise, so dass es im Verlauf eines Jahres zu einer Krümmungszunahme von über 10° kommen kann. Die Tendenz zur Verschlechterung nimmt danach mit der Zeit ab und wird nach Abschluss der Skelettreifung (17.-18. Lebensjahr) viel weniger.

Nach dem 18. Lebensjahr kann es noch geringe Verschlechterungen geben, die aber im Einzelfall wegen des bereits hohen Krümmungswinkels dennoch relevant sein können.

Bei der Skoliosetherapie wird im allgemeinen davon ausgegangen, dass das Krankheitsbild bei unter 30° 
Krümmung im Erwachsenenalter nur kleines Risiko einer weiteren Verschlechterung hat und damit die Wahrscheinlichkeit, 
dass sich sekundäre Symptome bilden, gering bleibt.
Bei jener Art von Skoliose sollten regelmässige Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden. Im allgemeinen sind die in halbjährlichem Abstand zu empfehlen.

 

 

Das Progressionsrisiko ist bei jungen Patienten (unter 13 Jahren) deutlich erhöht.