Die Erstdiagnose

 

Eine Skoliose entwickelt sinc bei Mädchen häufiger, am ehesten im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren.

Die Erstdiagnose erhält man meistens beim Schularzt, Kinderarzt oder Orthopäden. Im günstigsten Fall merken die Eltern schon vorher, dass etwas nicht passt und gehen so schnell wie möglich zum Arzt.

Die Skoliose verläuft während der Pubertät für längere Zeit unbemerkt, 
kommt meistens aus dem Nichts, bis sie sich auf einmal zeigt. 
Ein abstehendes Schulterblatt schaut aus dem T-Shirt raus, die 
Asymmetrie der Taillendreiecke macht die Kleidungsauswahl schwer. 
Äußerlich ist sie anfangs kaum sichtbar, die Patienten haben keine Beschwerden.
Die Diagnose wird gestellt bei einer Körperasymmetrie im Stand. Die folgende Liste führt die bei der Diagnose
wichtigsten Symptome an:

- Asymmetrie der Taillendreiecke,
- seitlich hervorstehende Hüfte,
- Lendenwulst, Rippenbuckel,
- abstehendes Schulterblatt, Schulterhochstand auf einer Seite.

Durch Veränderungen des kosmetischen äußeren Erscheinungsbildes kann eine Skoliose neben den medizinischen auch psychische Probleme mit sich bringen.

Ein großes Problem bei der Erkennung von Skoliose ist, dass Eltern in der Pubertät nur selten den entkleideten Rücken ihres Kindes sehen. Es kommt zum Beispiel vor, dass sie ihn nur im Urlaub am Strand sehen und die Körperasymmetrie bemerken.

Der Facharzt stellt die Diagnose und leitet die weiteren Behandlungsschritte ein. Er betrachtet den Rücken klinisch und macht einen Vorbeugetest. Der Patient muss dabei die Knie gleichmäßig durchrücken, die Arme hängen lassen und sich nach vorne beugen. Ist in dieser Position ein seitlicher Profilunterschied sichtbar, ist die Wahrscheinlichkeit einer Skoliose hoch. Neben der klinischen Untersuchung wird in der Regel eine gezielte Röntgendiagnostik durchführt. Standard ist eine Ganzaufnahme der Wirbelsäule im Stehen.

Meist ergeben sich dann drei Werte, die Krümmungswinkel (Cobb-Winkel), die Werte der Verdrehung (Rotationsgrad) und das aktuelle Wachstumsstadium (die sogenannten „Risser-Zeichen“, Zustand der Wachstumsfugen des Beckenkamms).

Andere moderne Methoden sind strahlungsfrei und lassen Schätzwerte der Einzelkomponenten zu. Sie sind für die Verlaufskontrolle an der Körperoberfläche sinnvoll einsetzbar. Dies sind z. B. die Skoliometer- (Rotationsmessung) und die Körperoberflächenvermessung.

Es ist wichtig zu wissen, wie ausgeprägt die Skoliose ist, damit der Arzt entscheiden kann, ob er konservative oder operative Maßnahmen für den Patienten auswählt.